Guten Morgen Ihr Lieben, heute möchte ich Euch nicht nur ein Bild vom jüdischen Friedhof in Oppenheim zeigen, sondern Euch auch ein Buch empfehlen. Die pensionierte Lehrerin Johanna Stein hat ein Buch über das jüdische Leben in der Stadt zwischen Mittelalter und Neuzeit geschrieben. Sie befasst sich schon lange intensiv mit dem Judentum in der Region.
Seit 1700 Jahren gibt es jüdisches Leben in Deutschland, ein Anlass deutschlandweit auf vielfältige Weise auf dieses Erbe aufmerksam zu machen. Dem Oppenheimer Geschichtsverein ist es ein Anliegen, daran durch die Veröffentlichung eines Fotobuchs ebenfalls zu erinnern: Das jüdische Leben in Oppenheim, verbürgt seit 1241, war im Mittelalter eng mit dem Kulturleben der SchUM Städte verflochten. Dieser Sachverhalt wird in der neueren Literatur kaum behandelt, in diesem Fotobuch aber dargestellt. Die Entscheidung, ob die SchUM Städte Speyer, Mainz und Worms als UNESCO Welterbe anerkannt werden, steht in diesem Sommer bevor. Mit kurzen Texten und vielen Fotos hat Johanna Stein ein Erinnerungsbuch geschaffen, als einen weiteren Beitrag zur Kultur des Gedenkens an die jüdischen Bürger in unserer Region, die Opfer barbarischer Verfolgung wurden.
„Das Buch „Jüdisches Oppenheim" ist die überarbeitete Fassung eines zunächst nur für die private Nutzung gedachten Fotobuchs. Für mich ist es ein weiterer Baustein der Erinnerungsarbeit für die vertriebenen und ermordeten jüdischen Bürger der Stadt. Da ist mit den Jahren einiges zusammengekommen, das sich in dem Buch wiederfindet," wie Johanna Stein wie folgt beschreibt:
• „die Verlegung der Stolpersteine in Oppenheim, von Schüler*innen der Landskronschule und mir angeregt, 2006 vom Rat beschlossen und 2008 begonnen.
• In der Folge bin ich in weitere Aufgaben hineingewachsen: Pflege der Stolpersteine, Einrichtung von Putzpatenschaften, ein Artikel im Oppenheimer Geschichtsheft 2020.
• Führungen über den jüdischen Friedhof in der Amselgasse, wegen Corona seit einem Jahr nur auf Anfrage mit erlaubter Personenzahl
• Das von mir initiierte Jugendprojekt „Gewalt hat eine Geschichte". Seit 2013 in enger Zusammenarbeit mit dem Oppenheimer Jugendhaus, erarbeiten Schüler der weiterführenden Schulen jedes Jahr selbst gewählte Beiträge, die an einem Freitag um die Pogromnacht in einer Feierstunde präsentiert werden. (Landskronschule, IGS An den Rheinauen, Oppenheim, Gymnasium zu St.Katharinen in Oppenheim, Realschule plus in Nierstein, Janusz Korczak Gymnasium Nackenheim).2020 konnte die Veranstaltung nicht durchgeführt werden, deshalb wurde die Form von Videobeiträgen gewählt" Das Buch stellt die jüdische Geschichte Oppenheims chronologisch in Fotos und mit einem bewusst knappen Text dar.Johanna Stein ergänzt „Die Ausführungen im Artikel der AZ von Julian Peters sind nicht alle korrekt. Das Vorhandensein jüdischen Lebens im Mittelalter ist durch Dokumente eindeutig belegt. Es fehlen aber bauliche Nachweise. Da ist nicht viel zum Zeigen, was bei einem Fotobuch sehr misslich ist. Oppenheim war nachweislich in die Kultur der SchUM-Städte mit eingebunden. Fotos aus Speyer, Worms, (Weisenau) und Mainz helfen dem Leser, sich ein „Bild" machen zu können. Im Sommer wird entschieden, ob die SchUM-Städte UNESCO Weltkulturerbe werden. Ich bin da sehr hoffnungsvoll."
Da Deutschland in diesem Jahr „1700 Jahre jüdisches Leben" feiert, ist ihr Fotobuch ein Beitrag zu diesem Gedenken, leicht verständlich und schön anzusehen für Jedermann.
Der Oppenheimer Geschichtsverein als Herausgeber und die Autorin Johanna Stein freuen sich, das Buch „Jüdisches Oppenheim" ab dem 15. Februar zum Kauf anbieten zu können. Es kann beim Oppenheimer Geschichtsverein oder direkt bei Johanna Stein bestellt und erworben werden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! / Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Das Buch umfasst 100 Seiten und kostet 15 Euro. Bei Versand fallen zusätzlich Portokosten an. |