fbpx

Felix Mendelssohn Bartholdy

Felix Mendelssohn Bartholdy

  • Oppenheim, Mendelssohn Bartholdys „Elias“

    „Noch niemals ist ein Stück von mir bei der ersten Aufführung so vortrefflich gegangen, und von den Musikern und den Zuhörern so begeistert aufgenommen worden, wie dies Oratorium… der große Saal mit seinen 2000 Menschen, und das große Orchester alles so vollkommen auf den einen Punkt gespannt, daß von den Zuhörern nicht das leiseste Geräusch zu hören war, und daß ich mit den ungeheuren Orchester- und Chor- und Orgelmassen vorwärts- und zurückgehen konnte, wie ich nur wollte….“, so beschreibt Felix Mendelssohn Bartholdy in einem Brief an seinen Bruder die Uraufführung seines „Elias“ beim Music Festival Birmingham im August 1846.  

    Es war ein Event der Superlative. Ein Sonderzug bracht etwa 300 Musiker und Choristen von London zum Festival. Allein von 271 Sopranen, 60 Altstimmen, 30 Tenören und 72 Bässen ist die Rede. Nach der großen Amen-Fuge am Ende des Oratoriums spenden 2000 Zuhörer enthusiastischen Applaus. Vom englischen Königshof wird Mendelssohn als „Elias der neuen Kunst“ gefeiert.

    Mit seinem Textdichter Julius Schubring verfasst Mendelssohn ein Libretto, dass sich an der Darstellung des Propheten Elias orientiert, wie es in den alttestamentlichen Büchern der Könige überliefert ist.

    Danach ist Elias eine der facettenreichsten Gestalten des der Bibel. Ikonen der Ostkirche zeigen ihn einsam zweifelnd und entmutigt unter dem Wacholder, entkräftet auf Raben blickend, die ihm Speisen bringen. Lucas Cranach wiederum stellt ihn in eine aufgebrachte Menschenmenge, zornig gegen die Baalspriester wetternd. In dieser Rolle, als Kämpfer gegen den Götzendienst, wird Elias auch von Juden und Muslimen bis heute verehrt.

    Den dramatischen Höhepunkt seines Lebens bietet seine spektakuläre Himmelfahrt in einem Flammenwagen.   

    Felix Mendelssohn Bartholdy schafft in seinem Oratorium eine bildreiche Musik, die die elementare Kraft von Stürmen, Erdbeben, Wasserfluten und Feuer zu schildern vermag, aber auch die Momente des Trostes und der Hingabe in berührenden Arien und Chören einfängt.

    Während die Popularität des Elias in England und Amerika – auch dort wurde es bereits 1847 in New York aufgeführt – bis heute erhalten blieb, distanzierte man sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland von der zu „romantischen“ Musik. Ab 1933 wurden sämtliche Werke des Komponisten aus antisemitischen Gründen mit einem Aufführungsverbot belegt und erst 1959 wurde der Elias in Deutschland erstmals wieder aufgeführt. Heute gehört er zum festen Repertoire von Chören und Orchestern.

    In der Oppenheimer Katharinenkirche schlüpft der Becherbacher Brückenchor unter der Leitung von Mechthild Mayer in die Rolle des Volkes Israel, fordert die Priester des Götzen Baal heraus oder gibt den Seraphim seine Stimme. Mit dem Bass Dominik Wörner als Titelheld tritt ein zorniger Prophet auf, ein Eiferer und doch auch ein Mensch, voller Zweifel, Mitleid und Güte.   

    Das Barockorchester L’arpa festante aus München präsentiert das Werk auf historischen Instrumenten,

    Sonntag, 22. September, 18 Uhr
    Katharinenkirche Oppenheim
    Felix Mendelssohn Bartholdy; Elias op. 70
    Magdalene Harer, Sopran
    Ulrike Malotta, Alt
    Daniel Schreiber, Tenor
    Dominik Wörner, Bass
    Solist der Aurelius Sängerknaben Calw
    Becherbacher Brückenchor
    Barockorchester L’arpa festante, München
    Leitung: Mechthild Mayer 

    Konzertkarten zu 30 €, ermäßigt 20 €, im Vorverkauf: 28 €, ermäßigt 18 €

    Kartenvorverkauf (nur Barzahlung):

    • „Katharinenlädchen“ vor der Katharinenkirche
    • Der Buchladen, Mainzer Straße 52. Tel.: 06133 924120
    • Telefonisch im Gemeindebüro: 06133 2381
    • Direkt über das Internet: www.reservix.de