Ein fulminanter Schlusspunkt des Oppenheimer Katharinenmarktes konnten wir am 22. Oktober in der Katharinenkirche genießen.
Der international renommierte Organist und Komponist David Briggs konzertierte in der Katharinenkirche. Derzeit ist Briggs Artist-in-Residence an der Cathedral Church of St. John the Divine in New York City. Die New York Times bezeichnet Briggs als ..."einer der größten zeitgenössischen Organisten der Welt... "
Schon als Kind hatte Briggs die Gelegenheit, dem Orgelspiel seines Großvaters zu lauschen, einem bekannten liturgischen Improvisator in Birmingham. Und schon vor seinem 6. Geburtstag durfte er auf der Orgelbank Platz nehmen - sein überragendes Talent blieb nicht lange unbemerkt.
Bereits mit 17 Jahren wurde er mehrfach ausgezeichnet und studierte von 1981 bis 1984 am King's College in Cambridge sowie bei Jean Langlais in Paris. Neben Lehraufträgen in Europa und Nordamerika gibt Briggs bis heute international Konzerte. Er interpretiert nicht nur große Werke der Orgelmusik, sondern komponiert selbst und übersetzt Werke der Musikliteratur in die Klangsprache der großen symphonischen Orgeln.
So wurden wir am Sonntag mit vier Konzert-Improvisationen im Stil von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Max Reger und Claude Achille Debussy verwöhnt.
Rheinische Sinfonie
Im zweiten Teil des Konzertes transkribierte David Briggs die "Rheinische Sinfonie" von Robert Schumann. Dieses Werk zählt bis heute zu Schumanns beliebtesten Kompositionen. Der Umzug von Dresden an der Elbe an den Rhein nach Düsseldorf im Jahr 1850 markierte einen hoffnungsfrohen Neuanfang im Leben des Komponisten. Die rheinländische Lebensart und der tiefe Eindruck, den der gotische Dom in Köln auf Schumann machte, bewirkten einen euphorischen kreativen Schub. Die Musik der "Rheinischen" fließt förmlich aus seinen Fingern: pulsierend, mitreißend und voller Energie.
Auf der großen Woehl-Orgel mit ihrem immensen Klangspektrum verzaubert David Briggs nicht nur durch technische Brillanz, sondern er schaffte auch große Klanggemälde. Dabei spürt man die Poesie der rheinischen Flusslandschaft genauso wie die spirituelle Erhabenheit des gotischen Doms. Die Oppenheimer Katharinenkirche bot den idealen Rahmen für diese Musik - eine Verbindung von Rheinlandschaft und Kathedrale.
Diese Transkription schrieb David Briggs 2021 während der Konzertfreien-Coronazeit.
Dieses Konzert der Veranstaltungsreihe Rhein-Selz KulturSinn war wieder hervorragend und wird uns lange in Erinnerung bleiben.
Church in Colors in Nierstein
Das nächste Konzert der Reihe KulturSinn Rhein-Selz findet am ersten Advent in der Martinskirche in Nierstein statt. Bei dem Konzert "Church in Colors" können wir in eine Farbenpracht und technische Inszenierung eintauchen, die die Kirche in einem ganz neuen Licht sehen lässt. Die Kombination aus ruhigen Balladen und mitreißenden Stücken, interpretiert von Oli Dums und begleitet von talentierten Musikern, wird uns eine akustische Darbietung zelebrieren, wie wir sie noch nie zuvor erlebt haben.
Die Konzertreihe "Church in Colors" ist geprägt von nachdenklichen Liedern, deren Texte teilweise sogar ins Deutsche übersetzt werden. Doch auch der Humor kommt nicht zu kurz, und die Band findet immer wieder Wege, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen und für eine entspannte Atmosphäre zu sorgen.
Die modernste Showtechnik, die während der Veranstaltung eingesetzt wird, verwandelt die Kirche in ein faszinierendes Farbenspiel und setzt die musikalischen Stücke der Künstler mit beeindruckenden Projektionen in Szene. Lasst Euch von dieser eindrucksvollen Inszenierung verzaubern und genießt ein unvergessliches Konzerterlebnis am 3. Dezember um 17 Uhr in der Martinskirche in Nierstein.